Clausnitz - Seit 1994 Ortsteil der Gemeinde Rechenberg-Bienenmühle
Ein Besuch des Dorfes Clausnitz ist empfehlenswert. Dieser Ort liegt etwas unterhalb des Erzgebirgskammes, in einem Seitental der Freiberger Mulde. Von Holzhau ist das langgestreckte Dorf ungefähr 10 Kilometer entfernt. Seit 1994 gehört der Ortsteil Clausnitz zur Gemeinde Rechenberg-Bienenmühle. Sowohl der von 1994 bis 2015 amtierende Bürgermeister Werner Sandig als auch der seit 2015 als Bürgermeister tätige Michael Funke stammen aus Clausnitz.
Der Ort Clausnitz entstand im Zuge systematischer Waldrodungen im 12. Jahrhundert. Die Zuwanderer erhielten vom Grundherren eine "Hufe", einen vom Dorfbach, der Rachel, nach außen verlaufenden Geländestreifen. Auf diesem wurden nach der Rodung Hof und Acker angelegt. Clausnitz ist ein typisches Waldhufendorf, das bis heute seinen gepflegten dörflichen Charakter mit bäuerlichen Zwei- und Dreiseitengehöften sowie erzgebirgstypischen Fachwerkhäusern bewahren konnte.
Im Jahre 1629 wurde Clausnitz durch einen sintflutartigen Regen zerstört. Der kleine Bach "Rachel" stieg so stark an, dass es viele tote Menschen und Tiere gab. Häuser wurden weggespült. Das als "Jahrhunderthochwasser" bekannte Unwetter von 2002 verursachte in Clausnitz hauptsächlich Schäden am Bachlauf der Rachel. Im Jahr 2013 gab es nochmals leichte Schäden. Die Reparaturen dauerten mehrere Jahre, sind aber mittlerweile abgeschlossen.
Die Unternehmen aus Clausnitz und Umgebung sammelten bei diesen Reparaturen so viel Erfahrung, dass ihre Kompetenzen beim Hochwasserschutz mittlerweile in ganz Sachsen gefragt sind.
Neben der sehenswerten Dorfkirche sind auch die Reste des einstigen Floßgrabensystems für die Besucher und Gäste des Ortes ein lohnenswertes Ausflugsziel. Für den Gast bietet Clausnitz Ruhe und Erholung in der freien Natur.
Der Tourist findet in Clausnitz ein kleines Heimatmuseum, eine Schau-Anlage zur Ölpressung, eine Tankstelle, das Blumengeschäft, einen (nur an besonderen Festtagen begehbaren) Bergwerksstollen und einen Rewe-Markt vor.
Die Clausnitzer Agrargenossenschaft betreibt einen kleinen Naturmarkt, in dem man erzgebirgische Spezialitäten wie selbst hergestelltes Leinöl, Rapsöl, Eierlikör, Fleisch- und Wursterzeugnisse aus der Region, Eier usw. erwerben kann. Im gleichen Gebäude befindet sich eine kleine Kantine, die auch als einzige (verbliebene) öffentliche Gaststätte im Ortsteil Clausnitz betrachtet werden kann.
Empfehlenswert ist ein Besuch beim Schnitzer Heiko Morgenstern, der in seinem kleinen Volkskunststübl eigene Schnitzereien verkauft und ein breites Sortiment an erzgebirgischen Volkskunstartikeln anbietet.
Im Ortsteil Clausnitz gibt es wenige, dafür aber sehr hochwertige und gemütliche Ferienwohnungen und Ferienhäuser.
Clausnitz ist der Ortsteil mit den meisten wahlberechtigten Bürgern in der Großgemeinde Rechenberg-Bienenmühle. Im Jahre 2015 waren es 695 Wahlberechtigte. (Rechenberg-Bienenmühle 687, Holzhau 310). Clausnitz ist auch der Ortsteil mit der höchsten Wahlbeteiligung (Bürgermeisterwahl 2015: 72%).
Der ehemalige Bürgermeister Werner Sandig, welcher von 1990 bis 1994 in Clausnitz und von 1994 bis 2015 in der Großgemeinde amtierte, gilt als einer der dienstältesten Bürgermeister Sachsens.
» Video: Tag des traditionellen Handwerks im Erzgebirge - Rachelköhlerei Rene Meyer in Clausnitz
» 561. Jahrmarkt in Clausnitz 2011 (Paranomia.de für Kanal9 Erzgebirge)
» Abschnittsbevollmächtigter (ABV) Gaggi beim Dorffest in Clausnitz
» 800 Jahre Clausnitz - Flösserei im Erzgebirge
» Festumzug "800 Jahre Clausnitz" (Teil 1)
» Historischer Markt in Clausnitz
» Festumzug zum Jubiläum "800 Jahre Clausnitz"




» Zur Startseite » Zurück zu Orte und Ortsteile im Portrait » Artikel drucken » Leserbrief schreiben
Redakteur: Tino Bellmann
Erstellt: 10.06.2005
Aktuell: 27.12.2016
Seitenaufrufe: 23971
Ähnliche Themen: Clausnitz